Soundeinstellungen Single-Coil Fender Strat

Manne meldet sich zurĂŒck! 🙂 Mit Fragen zur richtigen Soundeinstellung der Single-Coil Pickups auf seiner Fender Stratocaster. Die Frage, welchen Pickup auf der Strat setzt man beim Gitarrensolo und welchen fĂŒr Rhythmusgitarren-Parts ein habe ich kĂŒrzlich beim Soundsetting des Vox Tone Lab SE erlĂ€utert. Heute geht es darum, „wie hoch so ein Single-Coil eingestellt werden soll“. Welchen Abstand zu den Saiten soll, kann, muss der Pickup haben, um richtig eingestellt zu sein?!

Außerdem hat Manne einen Marshall Amp. An seinem Marshall Gitarrenamp befindet sich ein Solo-Boost Schalter, der den Sound um 6 dB anhebt. Ist das die richtige LautstĂ€rke, in der man ein Gitarrensolo spielen soll? Manne schrieb per Email:

Hallo Leute vom Gitarreninstitut !!!

Wie sind die Single coils bei einer Fender Stratocaster single coil E-Gitarre richtig eingestellt um bei umschalten auf Steg, Lead bzw Solo LautstÀrke zu erreichen.
Wie tief wie hoch sollte jeder single coil sitzen?

Es gibt bei einigen Marshall Amps einen Solo Boost Schalter wo gedrĂŒckt werden kann und die LautstĂ€tke um ca 6dB angehoben wird.
Ist dies zu viel ??? z.b. bei Satisfaction, Baby come back oder Marmor Stein und Eisen bricht usw. beim spielen in der Band damit man die andern und den Gesang noch hört??

Gruß
Manne

Zur Frage: Wie stelle ich die Single-Coil Pickups meiner Strat ein?

Wenn du eine Strat frisch aus dem Laden holst, ist sie (leider) in den meisten FÀllen nur sehr grob eingestellt. Die Bundreinheit sollte perfekt eingestellt, und die Saitenlage schön flach ausgelegt sein. Die Höhe der Pickups allerdings wird gerne vernachlÀssigt.

GrundsĂ€tzlich sollte der Halspickup den grĂ¶ĂŸten Abstand zu den Saiten haben. Stelle ihn so ein, dass die Kunststoffkappe des Singlecoil etwa 2 mm hoch aus dem Pickguard raussteht. Der Single-Coil in der Mitte darf etwas höher, als ca. 3 mm rausragen. Am höchsten darfst du den Steg-Pickup raufdrehen. Diese standard Pickup-Einstellung hat einen ganz einfachen Grund: die Saiten schwingen beim Steg nicht so weit aus. Deshalb stört der Stegpickup die Saite nicht beim Ausschwingen. Am stĂ€rksten ist die Schwingung der Saite in der Mitte. Da der Halspickup nĂ€her an der Mitte ist, sollte er einfach tiefer eingestellt sein, sonst schnarrt vielleicht die Saite (besonders die tiefe E-Saite) an den Pickup dran.

Eine Spezialeinstellung der Pickups fĂŒr die Fender Strat 

Eine Soundeinstellung bzw. Höhenjustierung der Pickups die ich hin und wieder auf meinen Gitarren eingestellt habe ist der sogenannte „Sweet-Spot“. Diesen Sweetspot in Millimetern anzugeben ist allerdings nicht möglich, da er auch stark von deiner Saitenlage abhĂ€ngig ist. Es gibt fĂŒr jeden Pickup eine Einstellung, bei der die Saite perfekt durch das Magnetfeld des Pickups schwingt. Diese Stelle des Sweetspots kannst du hören, wenn du im Cleansound mit jeweils nur einem Pickup spielst, und langsam die höhe des Tonabnehmers justierst. Da diese Stelle nur ganz klein ist, solltest du sehr langsam an den Schrauben des PU drehen, um sie zu finden. Dein Gitarrensound wird dadurch erheblich runder, voller und fetter klingen.

Zur Frage: Wie benutze ich den Solo-Boost Schalter am Marshall Amp?

Der Soloboost ist perfekt, wenn du ein Solo spielst. 🙂 FĂŒr Rhythmus-Sachen wĂŒrde ich diesen nicht benutzen. Der Boost-Schalter beim Marshallamp hat aber nicht nur die Aufgabe, den Sound um 6 dB anzuheben sondern auch stĂ€rker zu komprimieren. Das hat die Folge, dass dein Solo schön knackig aus dem Gesamtsound raussticht und nicht durch andere Instrumente deiner Mitmusiker „gestört“ wird.

Über LautstĂ€rken lĂ€sst sich allerdings auf die Entfernung, getrennt durch DSL und Gitarrenblog leider  schwer diskutieren. 😉 Ich möchte trotzdem dazu sagen, dass der Sound mit 6 dB mehr nicht zu laut sein dĂŒrfte. Dezibel ist jedoch eine relative Bezeichnung der LautstĂ€rkenverhĂ€ltnisse. Stellst du bei ZimmerlautstĂ€rke 6 dB mehr ein, kann das genau das richtige LautstĂ€rkenverhĂ€ltnis sein. Bei vollaufgedrehtem Marshall-Stack sind 6 dB mehr, deutlich zu laut.

Ich empfehle außerdem, nicht wĂ€hrend des Gesangs ein Gitarrensolo zu spielen. Ich weiß, man hat das frĂŒher mal so gemacht (z. B. Eighteen von Alice Cooper) aber in Marmor Stein und Eisenbricht z. B. gehört ein Gitarrensolo wenn ĂŒberhaupt an den Schluss…

Satisfaction spielst du im Rhythmusteil am besten mit dem Middle-Pickup oder dem Stegpickup und OHNE  den Solo Boost. Im Solo kannst du ja dann den Booster einsetzen und ĂŒber den Stegpickup vollgas geben. Sollte dein SĂ€nger dann dazwischen zwitschern ist er selbst schuld, wenn er sich nicht hört 🙂

Viel Erfolg Manne, und lass ma wieder wat hören von dir… Gerne Hier mit Kommentar

8 Gedanken zu „Soundeinstellungen Single-Coil Fender Strat“

  1. Hallo. Ja…..Blackmore hat ca. 10 mm Abstand ĂŒber dem letzten Fret. Er benutzt aber scalloped necks (ausgekehlte BĂŒnde) . Dadurch berĂŒhrt die Fingerspitze des Greiffingers nicht mehr direkt das Griffbrett, sondern liegt nur auf der Saite auf. Man benötigt nur wenig Greifdruck und kann somit schneller spielen. Bei einem normalen Griffbrett ist es schon besser wenn man die Saitenlage nicht so hoch hat…..zumindest als Sologitarrist. Ich bevorzuge deshalb eine niedrige Saitenlage. Nachteil ist sicher dabei das eventuelle schnarren von Saiten. Beim Clean spielen nicht so prickelnd. Beim harten Rock-Sound sicherlich kein Problem.

  2. Ich denke auch, daß die Angaben in mm nur als reiner (groben ) Richtwert angesehen werden sollte.
    Ich habe schon oft festgestellt, daß zu hohe pu’s auch niedrig eingestellte saiten zum scheppern Oder schnarren bringen (z.B 009 Saiten ).
    Also daher mein Tipp erst eine optimale Saitenlage finden und dann pu’s einstellen bis Sound (Geschmacks sache ) fĂŒr dich am besten klingt, ohne schnarren .

  3. bei perfekter Einstellung fĂŒr Singlecoils sollten die Magnetkerne 5 mm Abstand von den Saiten haben. Magnete beeinflußen die Saiten nicht so stark, wie viele fĂ€lschlicherweise annehmen.

  4. Hallo erstmal,

    ich finde, der Saitenabstand zum Pickup sollte nicht in Höhenangaben de PU zum Pickguard angegeben werden, da es ja auch verschiedene HalsstÀrken gibt, die wiederum den Abstand erhöhen oder verringern.
    Vielmehr ist der Abstand der Saiten zu den Magneten wichtig und da sollte die tiefe E-Saite weiter vom Magneten entfernt sein, als z.B. die hohe E-Saite, da die dicken Saiten weiter ausschwingen.

    Gruß
    Manne

  5. Helmut hat recht!ich finde das es wichtig ist,die Saitenlage so
    ein zu stellen,das man sich damit wohl fĂŒhlt.Viele Gittaristen spielen auch fette Bandings trotz geringer Saitenlage.Ich spiele seit geraumer Zeit eine Fender Strat und hatte vorher billigere Modelle.Mann konnte die Saitenlage oft mals nicht optimal einstellen und brauchte schon viel technische Hilfe um es gut klingen zu lassen.Seit dem ich die Strat spiele Geht vieles leichter.Soundtechnisch und Spieltechnisch.

  6. Finde das bisher keiner wirklich recht hat.Spiele auch schon fast immer Strats und Teles und habe schon endlos viel Zeit mit Einstellungen PUversuchen verbraucht.Ist doch alles Geschmackssache.Manche spielen dĂŒnne Saiten, manche dicke.Der Sound ist zwar weicher wenn die PUs weiter von den Saiten weg sind aber wer sagt schon das dies the state of the art ist? Der eigene Soundgeschmack und musikalische Anwendungsbereich ist doch entscheidend!Feeling kommt bei jeder Saitenlage auf soweit sie dem Spieler angemessen und bequem erscheint.

    Hellmut

  7. …sehe ich genauso,
    eine flache Seitelage ermöglicht eben nur flaches ausdrucksloses Akkorde nach unten drĂŒcken – Feeling kommt dann auf, wenn man auch ein bisschen „unter“ die Seite greifen kann – dann kann man erst das in die Musik geben – worum es in eben der „Musik“ nur gehen kann: Musikalischer Ausdruck – außerdem klingen die PU statistisch gesehen alle wesentlich besser wenn der Abstand höher ist.

    Peter

  8. Hallo, ich lese jetzt gerade Deine Tipps fĂŒr die Pickup-Einstellung. Versuch mal von der flachen Saitenlage abzugehen, dann sieht die Einstellung völlig anders aus, die Klampfe klingt dann wesentlich voller und runder. Selbst ein Billigbrett erfĂ€hrt eine Soundverbesserung, die mehr als hörbar ist.Viele der grossen Gitarristen spielen eine hohe Saitenlage, Ritchie Blackmore ca 10 mm Abstand ĂŒber dem letzten Fret. Sicher, bequemer ist eine flache Saitenlage, aber richtiges bending geht unter 5 mm doch gar nicht. Du kannst ja weiterhin flach spielen, aber ich finde es unverantwortlich unseren jungen Nachkömmlingen das so (falsch) zu vermitteln.
    Gruss JĂŒrgen

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