Geht es wieder bergauf in der Musikindustrie?

Seit einigen Jahren hört man die Musikindustrie und besonders Plattenfirmen jammern, die sich um ihre (teilweise fiktiven) Umsätze betrogen fühlen. Vorgeworfen wird den Musikfans, die Musik als MP3s in Tauschbörsen und auf Internetseiten runterzuladen. Der Musikdownload wird von vielen per se als illegal angesehen.

Dem ist (noch) nicht so. Nur wer MP3s in Tauschbörsen zum Download anbietet begeht damit eine Verletzung der Urheberrechte und macht sich somit strafbar. Es macht sich trotz der vielfältigen Möglichkeiten sich Musik herunterzuladen immer mehr die Meinung breit:

„Ich lade mir erst die MP3s runter, wenn’s mir dann gefällt, kaufe ich die originale CD“

Was ist passiert? Sind wir auf einmal mitfühlender mit der Musikindustrie wie vorher? Ich möchte behaupten, dass Musikfans nie anders gedacht haben. Musik kaufen ist Mega-in! Wenn Online-Shops wie musicload.de und iTunes ihre Preise noch ein wenig senken würden, sprich günstiger als eine normale CD anbieten würden, wäre noch ein Vielfaches an Umsatzsteigerung drin, in jedem Bereich der Musikindustrie. Napster’s Musik-Flatrate gefällt mir persönlich besonders gut, auch wenn das mit der „gemieteten Musik“ nicht die optimalste Lösung ist. Kündigt man das Abo seiner MP3 Musik-Flatrate verliert man damit die Lizenzen seiner MP3 Dateien und kann sie nicht mehr abspielen.

Neues Geschäftsmodell in der Musikindustrie

UPDATE Februar 2009: Kazoong hat seine Pforten schließen müssen – schade!

Dass das Internet der Musikindustrie nicht nur schadet zeigt seit das sechs Wochen junge Start-Up Unternehmen Kazzong. Kazzong ist eine Plattform für Musiker und Bands, die ihre Songs gerne über das Internet verkaufen möchten. Den Verkaufspreis legt dabei der Künstler selbst fest. Das junge münchner Unternehmen Kazzong trifft exakt den Geist der Zeit und klinkt sich mit seinem Kazzong-Player direkt ins Social-Network wie Myspace, Blogs und Foren ein. Der Kazzongplayer lässt sich leicht einbauen und spielt die Songs deiner Lieblingsband, die deine Besucher wiederum kaufen können. Ganz im Trend hat Kazzong auch einen Blog, indem regelmäßig neue Bands gefeatured werden.

MP3-Plattform Kazzong im Detail

Kazzong bietet ein kostenloses Tool an, um deine Songs direkt über dein MySpace-Profil, deine Homepage und weitere Webseiten zu verkaufen und zu promoten.

Wie funktioniert Kazzong?

1. Kostenlosen Account anlegen auf www.kazzong.com
2. Songs/Alben hochladen und Kazzong-Shop erstellen
3. Shop auf MySpace etc einbinden

Wichtige Fakten bei Kazzong:

  • Du behältst alle Rechte an deiner Musik
  • Du bestimmst die Verkaufspreise
  • Es gibt keine Vertragsbindung

Ich wünsche dem Startup Unternehmen Kazzong viel Glück und Erfolg, den richtigen Richer haben sie schon bewiesen! Mögen die Münchner die Musikindustrie ordentlich aufmischen, und weiter frische Impulse Bringen!

Auch ein interessanter Post über Kazzong ist hier zu finden

9 Gedanken zu „Geht es wieder bergauf in der Musikindustrie?“

  1. Wenn du deine Musik wirklich günstig haben möchtest, kann ich dir nur dieses hier empfehlen:

    taschengeldpreis.de

    ich fürchte fast, billiger ist es nur noch, selber aus zig Gigabyte Daten zusammensuchen aber wer hat da schon Bock zu…

    Gruß
    DroiD

  2. Vielleicht kann ich zur Entwirrung beitragen. Die Info von Luca ist veraltet. Als Kazzong an den Start ging wurde eine Systemgebühr verlangt und waren die 6 Monate Vertragsbindung. Beides ist nicht mehr der Fall. Die Systemgebühr gibts nicht mehr und auch die 6 Monate werden momentan gestrichen und die nächsten Tage aus dem Vertrag genommen.

    Das heisst, keine Band muss eine Systemgebühr bezahlen und zukünftig ist auch eine jederzeitige Kündigung möglich ohne Angabe von Gründen.

    Das Recht an Deiner Musik bleibt immer bei Dir. Damit über das Kazzong-System Titel verkauft werden dürfen schreibt der Gesetzgeber vor, dass Kazzong die Genehmigung vom Musiker erhält die Titel in seinem Namen zu verkaufen. Das ist in Kürze das, was im Kazzong-Vertrag geregelt ist und sein muß.

  3. Schöner Bericht bezüglich Kazzong, leider stimmt es so nicht ganz.
    Zu Punkt 3:
    Man muss sich schon auf 6 Monate binden und kann immer in einem 3 monatigen Turnus kündigen. Dass man natürlich der Firma bestimmte Nuzungsrechte abtritt ist sowieso klar.
    Außerdem sind die nicht ganz billig aber dafür anscheinend recht unkompliziert.

    * Du behältst alle Rechte an deiner Musik
    * Du bestimmst die Verkaufspreise
    * Es gibt keine Vertragsbindung

  4. Pingback: Kazzong | enjoy.music.webwide » Blog Archiv » MySpace und kein Ende…

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