Websuperstar und Neid 2.0

Heute flatterte wieder die aktuelle Ausgabe der C’t ins Haus. Die Einleitung überspringe ich in diesen Magazinen gerne und lese mich hungrig durch die wesentlichen Teile. Heute allerdings regte mich die Einleitung der C’t 02/08 sehr zum Nachdenken an:

Thema: Weblogs und „Websuperstar“ im Web 2.0

Titel: Völker, hört meine Signale

Es ist schon immer wieder faszinierend, wie schnell der Neid auch bei „Unbeteiligten“ wächst, wenn es in einem neuen (evtl. schwierigen) Umfeld, Superstars gibt… Gerald Himmelein stellt in seiner Einleitung den wenigen „Blogosphären-Gewinnern“ die 120.000 neuen Blogs gegenüber, die täglich wie Pilze aus dem Boden wachsen.

Das ist ein typisches „Miesmacher-Argument“ welches auch beim Myspace-Erfolg der 14 jährigen Mina oft zu hören war: „Mina hat es mit Myspace und Youtube geschafft, ABER es gibt ja noch Millionen Bands, die…“ Ich kann sowas gar nicht mehr hören. Ich freu mich für die junge Lady.

Mit der Bloggerei ist es vielleicht ähnlich wie mit dem Musikmachen. Es gibt unzählige Musiker, auch gute, die für sich oder einen kleinen Kreis Musik machen und einfach Freude daran haben, immer besser zu werden, neues zu entdecken und eben auch hart daran zu arbeiten, ohne im Hinterstübchen dem großen „Durchbruch“ hinterher zu hecheln.

Dass diese Leidenschaft fürs Schreiben andere ansteckt merkt man bei Robert Basic deutlich. Man merkt genauso, dass es ihm beim Schreiben nicht nur um materielle Werte geht. Freuen kann man sich natürlich wenn seine Arbeit Früchte trägt. Was bitte ist so verkehrt daran, dass eben dieser viele tausend Stammleser hat, seinen Blog auch noch geschickt zu monetarisieren weiß und – Anerkennung erntet?

Besonders heikel wird es dann, wenn ein solcher „Blog-Karriere-Lümmel“ auch noch gut von den Werbeeinnahmen leben kann, das weckt den Neid noch schneller.. ich mein, stellt euch das mal vor, so im Leben eines Bloggersuperstars:

Morgens aufstehen, beim ersten Kaffe schon mal das „Thinkpad“ aufgeklappt und mal so gemütlich in den Tag reinsurfen. Alles was ihn dann so interessiert, „Notiert er sich mal eben im Blog“ und schreibt vieleicht noch seine eigenen „thinkings“ dazu… ja und wenn dann gegen Mittag der Hunger kommt, kann man sich ja von seinem „Gehalt von 2-3 tausend Euro im Monat“ ne gaaaanz ordentliche PIZZA holen… Und? kommt er schon hoch der Neid auf diese Menschen?

So einfach macht man sich das manchmal, und jetzt wo die Beamten immer weniger Pension kriegen… ja zum Glück haben wir da ein paar „Web 2.0 Stars“, die sind REICH, und die tun ja gleich noch weniger wie die Beamten… und schön an die anderen 120 000 Erfolglosen denken 😉

Mann, mann, mann

2 Gedanken zu „Websuperstar und Neid 2.0“

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